Marina hat uns diese XXL-Serie zu unserer Ausgabe #2 zugesendet. Für dieses Feature wurde sie von uns zu einem kurzem Interview eingeladen. Die Ausgabe ist hier erhältlich!
Fotografin: Marina Janine DOMES – Instagram: @demonsinthecam
Model: Elena HEFELE – Instagram: @elena_hef
Im Talk mit Marina Janine Domes
filigree MAGAZINE, Ausgabe #2
Tomey: Als Allererstes, vielen Dank, dass du dir für das Interview Zeit genommen hast.
Marina: Bitteschön.
Tomey: Das Erste, dass mir in den Kopf kommt ist, dass du sowohl Fotografin als auch Model bist. Denkst du, du hast deswegen Vorteile oder Nachteile gegenüber anderen Fotografen?
Marina: Ich habe mit anderen Fotografen positive und negative Erfahrungen gemacht. Beides hat mir dabei geholfen, daraus zu lernen.
Tomey: Hast du hierfür ein konkretes Beispiel?
Marina: Es ist dieses Klassische „wenn du dich ausziehen würdest, wäre das Bild besser“. Ich habe mir fest vorgenommen, selbst nicht so zu werden. Sowas muss vom Model selbst kommen. Es gibt ja genügend Models, die sowas mögen und gerne machen. Wenn aber ein fester Aufnahmebereich festgesetzt wird, dann muss dieser auch berücksichtigt und respektiert werden. Das ist allgemein ein sehr sensibles Thema. … und dann gibt es auch die Posinganweisungen, in denen sich das Model komisch und unwohl fühlt. Ich versuche dem Model dann recht schnell ein Bild zu zeigen um zu sagen „hey, die Pose fühlt sich vielleicht doof an, das Bild selbst ist aber geil!“.
Tomey: Wie lange hast du gemodelt bevor du mit der Fotografie angefangen hast?
Marina: Schwierige Frage. Mit 14 war ich ein Scene-Model und da habe ich mir eine DigiCam geholt und Selfies gemacht und meine Katzen fotografiert . Mit 16 habe ich mir dann eine Spiegelreflexkamera geholt und mit einem Stativ Selfies gemacht, Freunde fotografiert und habe mich selbst shooten lassen… und dann bekam ich auch selbst mehr Lust zu fotografieren.
Tomey: Wann war das ungefähr?
Marina: Im Winter werden es 4 Jahre. Ich weiß genau, dass es im Winter auf einem Christkindlmarkt war und ich meine Kamera und ein 50mm Objektiv dabei hatte. Ich habe mit einer Freundin im dunklen Bilder von Straßenlichtern gemacht. Seit 1 ½ Jahren habe ich nun mein Gewerbe.
Tomey: Zu Beginn der Corona-Zeit?
Marina: Tatsächlich! Mein Impuls war es aber nie, mit Fotografie reich zu werden sondern viel mehr „fuck, Fotografie ist so teuer, irgendwie muss ich mein Minus wieder reinholen.
Tomey: Lass uns zu den Fragen kommen, die über Instagram reingekommen sind. Wie stehst du dazu, Proportionen zu manipulieren?
Marina: Würde ich niemals machen. Habe jedoch meine Erfahrungen damit gemacht. Ich hatte einmal ein Shooting mit einem sehr dünnen Model, dabei entstand ein Bild, wo sie besonders dünn aussah. Sie hat dieses Bild dann bearbeitet und die Proportionen gesünder geschummelt. Das fand ich absolut in Ordnung. Schlanker machen oder Nase ändern auf keinen Fall. Man muss sich selbst mögen, wie man ist und sich nicht nur auf Instagram gut finden. Die Gesellschaft lässt sich da viel zu leicht beeinflussen auf Instagram. Ich hatte mal ein Mädchen, das sich selbst nicht mochte – obwohl sie eigentlich sehr hübsch war. Wir haben dann Bilder gemacht, wo ihr Gesicht nicht so im Fokus war, die dann auch mehr körperbetont waren. Sie war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ein Fotograf sollte in der Lage sein, von jedem Menschen ein gutes Bild machen zu können.
Tomey: Zweite Frage… worauf bist du besonders Stolz?
Marina: Ich wollte eigentlich keine Hochzeit mehr machen. Letztes Jahr habe ich eine Hochzeit von einem anderen Fotografen übernommen und der war unzufrieden… aber habe ich jetzt doch gemacht und die Bilder sind so schön geworden und das Paar war so glücklich, das hat mich sehr gefreut.
Tomey: Warum war er unzufrieden?
Marina: Einer seiner Kritikpunkte war, dass die Bilder zu dunkel waren, wo ich mir denke „Lightroom regelt schon“. Ich habe das von ihm gestellte Equipment verwendet, also inkl. Blitz – aber die Bilder ohne Blitz fand ich wesentlich schöner. Ich glaube der einzige Fehler, war, dass es nicht meine Hochzeit war.
Tomey: Vielen Dank Marina, hast du für unsere Leser noch ein paar letzte Worte?
Marina: Vielen lieben Dank für’s Lesen und ich hoffe, dass meine Bilder gefallen und ich bin sehr stolz, es in euer Magazine geschafft zu haben. Es würde mich auch sehr freuen, den ein oder anderen Leser auf Instagram wiederzusehen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.